Lyrik und Musik im Cafe Lahne Holger Leisering las eigene Lyrik und Prosa Die 11. Landesliteraturtage des Landes Sachsen-Anhalt fanden vom
25.-28. September 2002 in Bernburg statt. Ihr Motto "LITERATUR
ein Fest für die Sinne" wurde in
verschiedensten Veranstaltungen umgesetzt, so auch in einer
Begegnung von Musik - Vera Böhlk am
Violoncello - und Lesung mit dem halleschen Lyriker Holger
Leisering im Cafe Lahne. Der "Kennenlernprozess" zwischen Dichter und Musikerin, als
dessen experimentelles Ergebnis Evelin Bornmann den Abend in ihren
einführenden Worten kennzeichnete, vollzog sich dabei mit einer
ähnlichen Ironie, wie sie der Dichter später auch über viele seiner
Gedichte stellte. Vera Böhlk: "Zunächst greift man natürlich zu den Materialien,
die zur Verfügung stehen. Das war der
im Programm der Landesliteraturtage veröffentlichte Lebenslauf
Holger Leiserings, in dem die Motivation für sein lyrisches
Schaffen ausschließlich im niemals verwundenen Tod seines
Großvaters gesehen wurde. Da denkt man sich erst mal seinen
Teil..." Beim ersten Gespräch wurde dann klar, dass der Mann im
Programmheft nur Aussehen und Namen mit Holger Leisering gemeinsam
hatte. Die Autoren legten statt seines
authentischen Lebenslaufes den Inhalt einer seiner Prosatexte für
die Personenbeschreibung zu Grunde, für
einen Schriftsteller sicherlich eine köstliche Verwechslung. Lyrik erlebt auch eine Verwandlung durch das "Aussprechen"
eine zweite Erfahrung, die die
Musikauswahl nachträglich bestätigte. An dem Abend im Cafe Lahne konnten zahlreiche Besucher
miterleben, dass Musik und Lyrik auch unterhaltsam sein können,
ohne den Inhalt eines jeden Gedichtes intellektuell zu
verstehen. |