MZ-Artikel Komponist trifft auf Musikschüler vom 25.08.2005 Komponist trifft auf Musikschüler Ziel: Sinn für zeitgenössische Musik wecken Von unserem Redakteur Paul Spengler
 Vera Böhlk und der Komponist Thomas König (v. I.) suchen mit den Musikschülern Sven und Luca Koken (v. r.) auch das Gespräch über zeitgenössische Musik. Quelle: MZ
Foto: E. Pülicher Bernburg/MZ. "In der zeitgenössischen Musik gibt es zu wenig Kontakt zwischen Komponisten und Schülern." In dieser Auffassung sind sich die Bernburger Musikpädagogin Vera Böhlk und der Magdeburger Komponist Thomas König einig. Für die beiden Musiker, die im Deutschen Tonkünstlerverband organisiert sind, ist es den Versuch wert, eine zeitgenössische Eigenkomposition von Thomas König mit zwei Musikschülern von Frau Böhlk einzustudieren. Wenn alles klappt, wird das 15-minütige Stück "turning leaf" (drehendes Blatt) zum Auftakt der Länderkonferenz des Verbandes am 19. November in Magdeburg zu hören sein. Das zentrale Jahrestreffen der Tonkünstler ist erstmals in Sachsen-Anhalt. Der 41-jährige König arbeitet seit 1986 als freiberuflicher Komponist zeitgenössischer Musik. Er ist aber auch als Soloviolinist in Orchester enengagiert. "Leider kommt zeitgenössische Musik im allgemeinen Konzertleben zu wenig vor", bedauert der Musikschaffende. Einerseits habe das mit der verbreiteten Vorsicht vieler Veranstalter zu tun, auch einmal ein Risiko fernab geläufiger Konzertliteratur zu wagen. Ein wirtschaftlicher Grund sei zudem, dass für aktuelle Künstler nun einmal Gebühren an die Verwertungsgesellschaft Gema abzuführen seien, für alte Kompositionen hingegen nicht. "Da sind ungewohnte Melodien drin", findet Sven Koken (15), der sich gemeinsam mit seinem Bruder Luca (14) an der Komposition "turning leaf" für Altblockflöte und Cello versucht. Vor den Ferien haben beide damit begonnen. Sven Koken hat auch schon ein Stück eines zeitgenössischen niederländischen Komponisten ausprobiert. Dabei führt er mit der rechten und linken Hand jeweils eine Altblockflöte zum Mund und spielt gleichzeitig aus beiden Mundwinkeln versetzte Rhythmen. Überraschung ist garantiert. |